Wenn Gaming auf Orchester trifft: Live-Gaming-Konzert “Let’s Play” der Elbphilharmonie in Kooperation mit NERDIC
Ein einzigartiges musikalisches Konzept wurde vergangene Woche in einem der renommiertesten Konzerthäuser Deutschlands umgesetzt: Das “Let’s Play”, ein Live Gaming Konzert der Elbphilharmonie in Kooperation mit NERDIC, begeisterte das Publikum – sowohl im Saal als auch im Live-Stream.
Wow, das war eine beeindruckende letzte Woche für unser kleines NERDIC-Team. Hätte man uns vor etwa drei Jahren gesagt, dass die Idee, ein junges Publikum über das Thema Gaming mit klassischer Musik zu verbinden, tatsächlich klappt (und so einen Erfolg verzeichnet), hätten wir vermutlich nur den Kopf geschüttelt. Doch da saßen wir nun, im Großen Saal der "Elphi", und es ist tatsächlich Wirklichkeit geworden: Gemeinsam mit der Elbphilharmonie haben wir einen Teil der Online-Welt in die analoge Offline-Welt übertragen. Was wir damit meinen? Und wie wir das geschafft haben? Das könnt ihr im Folgenden lesen!
Alles auf Anfang
Ein derart großes Projekt zu planen fordert seine Zeit. Deshalb starten wir am besten ganz am Anfang, vor etwa drei Jahren. Und es begann – ganz simpel – mit einer einfachen Idee des Teams der Elbphilharmonie und uns: Gaming und Streaming mit Orchester und klassischer Musik zu verbinden. Unser Ziel: Die junge Zielgruppe in ein traditionelles Konzerthaus zu bekommen und zeigen, dass klassische Instrumente mehr können als Brahms, Wagner & Co. Denn auch wenn sie in unseren liebsten Games zeitweise in den Hintergrund tritt – die Musik ist immer da. Mal aufbrausend laut, mal unterschwellig auf leisen Sohlen, trägt sie maßgeblich zur Atmosphäre des Spiels bei, sorgt für eine einzigartige Immersion und unterstreicht sowohl die Emotionen der Charaktere im Game als auch unsere eigenen.
Unsere Idee stieß auf neugierige Ohren und prompt kam es zum allerersten Meeting für ein mögliches Konzept. Die Elbphilharmonie hatte bisher noch nie etwas Derartiges im Spielplan und etwas völlig Neues wagen? Das ist immer ein Risiko. Es folgten Gespräche über Gespräche zu vielen verschiedenen Themen: technische Gegebenheiten, potentielle Spiele, die Auswahl eines passenden Streamers (oder einer passenden Streamerin), die Moderation und und und. Nach und nach fügte sich alles wie ein Puzzle zu einem großen Ganzen zusammen: Ein Dirigent kam dazu, ein Influencer, eine Moderatorin, eine Geräuschemacherin und natürlich ein Ensemble.
Letzte Woche war es dann soweit. Ein beispielloses, interaktives Konzept, bei dem ein Orchester erstmals flexibel auf den Verlauf des Spiels reagiert und damit einem spielenden Streamer folgt, hat Premiere gefeiert.
Das Resultat: „Let’s Play“
... war überwältigend. Insgesamt verzeichnete das "Let's Play" drei ausverkaufte Konzertsäle an zwei Tagen mit rund 4.800 Live-Gästen, über 164.000 unique viewers und rund 17.600 Zuschauer*innen gleichzeitig im Stream von Staiy, über 80.000 Aufrufe der Konzert-Aufzeichnung bei YouTube auf dem Kanal der Elbphilharmonie sowie überregionale Berichterstattung in der ARD sowie regionale Beiträge im NDR.
Und wir? Wir saßen im Saal und haben geweint. So schön war es. Wir durften Initiator dieses Konzertes sein und es begleiten – von Beginn an. Spätestens zu diesem Zeitpunkt haben wir realisiert, was für ein riesiges Projekt hier angestoßen wurde.
Unser persönliches Schlusswort
Wir könnten als Fazit jetzt viel schreiben: Dass es uns unter anderem mit dieser Idee geglückt ist, die digitale Streaming-Welt mit der Atmosphäre eines renommierten Konzerthauses zu verbinden und dass wir es geschafft haben zu zeigen, wie phänomenal die Musik von Games abseits der AAA-Titel ist. All das ist absolut wahr – und doch scheint es uns nicht genug. Denn am liebsten würden wir in Worte fassen können, was das für ein Gefühl war, im großen Saal der Elbphilharmonie zu sitzen und die wundervolle Musik zu spüren, die im Zusammenspiel mit den kunstvollen Bildern der Spiele auf uns gewirkt haben. Aber dazu fehlen uns leider die Worte.
Deswegen möchten wir denjenigen danken, die mit ihren jeweiligen Fähigkeiten dazu beigetragen haben, diese Emotionen und Gefühle in uns auszulösen: in erster Linie natürlich der grandiosen Elbphilharmonie als Veranstalter, Mooneye Studios für ihr wunderschönes Spiel für “Lost Ember” (gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg) mit Musik von Dorian Behner, John Broomhall und Will Morton, thatgamecompany für “Journey” mit Musik von Austin Wintory, unserem Streamer Staiy (REACH OUT AGENCY), der uns gekonnt durch die Spiele geführt hat, Charlotte Beinhauer und Constantin Zill aus dem Team der Elbphilharmonie sowie Manuel Becker, die sich diesem Konzept gewidmet und es grandios umgesetzt haben, Prof. Stefan Behrisch für das Arrangement & Umschreiben der Partituren, Charlotte Oelschlegel als Moderatorin, Simone Nowicki, die uns als Geräuschemacherin mit Sodastream und Gummihandschuhen bewaffnet in die Spielwelten hineingezogen hat und Jochen Neuffer als Dirigent zusammen mit dem Orchester Ensemble Reflektor.
Wir denken, die unglaublich positive Resonanz in und unter den Beiträgen zum Event spricht für sich. DANKE an alle, die dieses unglaubliche ❤️-Projekt möglich gemacht haben.
Alice Wensch
Über die Autorin: Alice Wensch ist seit 2022 ein fester Bestandteil des NERDIC-Teams und verantwortet die Bereiche Kommunikation und Events. Nach ihrem Studium der Germanistik und Geschichte in Dresden führte ihr Weg sie in die Gaming-Welt. Alice hat eine große Leidenschaft für gute Geschichten, weshalb Story Games definitiv zu ihren Favoriten gehören.
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